2012 habe ich mir in meiner Stammbuchhandlung den Roman Der schwedische Reiter von Leo Perutz gekauft. Damals war ich noch Abonnent der Sueddeutschen Zeitung und habe gelegentlich einen Literaturtipp wahrgenommen. In diesem Fall gleich zwei, denn in dem Artikel über große Historische Romane wurde auch Die Explosion der Kathedrale von Alejo Carpentier genannt, das ich antiquarisch erwerben musste.

Von meinem Buchhändler musste ich erfahren, dass Leo Perutz wenig gelesen wird. Schade eigentlich, denn nicht nur Der schwedische Reiter, sondern auch alle anderen Bücher, die ich von dem vergessenen Autor mittlerweile gelesen habe, haben mir ausgesprochen gut gefallen. Für den Roman Der Meister des Jüngsten Tages bin ich sogar bereit gewesen, mich auf das von mir sonst gemiedene Feld des Mystery einzulassen, das in diesem Roman gestreift wird.

Nun also Perutz im Doppelpack. Nachts unter der steinernen Brücke wird oft als Hauptwerk des Autors beschrieben. Ich bin sehr gespannt, denn um einen gewöhnlichen Roman scheint es sich nicht zu handeln. Bemerkenswert ist die inhaltliche Vielfalt der Themen, denen sich Perutz in seinem Werk widmet.  Da kommt mir Daniel Kehlmanns Buch Über Leo Perutz ganz recht, das in der von Volker Weidermann herausgegebenen Reihe Bücher meines Lebens erschienen ist.