Erik

Eiskalte Luft wallte in das Gasthaus Blue Cove, als die Ein-
gangstür entrüstet aufschwang und ein hochgewachsener
Mann eintrat, den Kopf zwischen die Schultern gezogen
und leicht nach vorn gebeugt, um sich nicht am Türsturz
zu stoßen. Schneeflocken wirbelten um seinen dunklen
Wettermantel und gingen auf den abgetretenen Holzdielen
nieder. Ungewöhnlich winterkalt war es dieser Tage in
Charles Town.
»Tür zu!«
»Na, los doch!«
Der Mann im Ledermantel verharrte in seiner Bewegung,
als wäre er plötzlich festgefroren. Eine Kapuze verhüllte
seinen Kopf, das Gesicht lag verborgen im Dunkel, nur
seine Nasenspitze leuchtete im Licht der Lampen, wie ein
Tier, das aus seiner Höhle lugte.
Unter seinen schweren, schlammigen Stiefeln breitete
sich eine schmutzige Pfütze aus. Die Straßen von Charles
Town starrten vor Schlamm, Pferdekot und anderem Un-
rat, auch die Holzstege, die überall ausgelegt worden waren,
halfen wenig. Niemand betrat an diesem Tag ein Haus mit
sauberem Schuhwerk.
Ein ärmlich gekleideter Junge hockte neben dem Ofen
und döste in der wohligen Wärme vor sich hin. Jetzt sprang
er eilfertig auf, flitzte zu einem kleinen Schemel, rückte einen
Eimer mit Waschwasser und Bürste zurecht und musterte
den Fremden mit erwartungsvollem Blick.
Der Kapuzenmann rührte sich nicht. Ein neuerlicher
Windstoß fegte eine Wolke Schneeflocken herein und
trieb die dichten Tabak- und Rauchschwaden auseinander.
Die Gäste, die nahe des Eingangs saßen, erschauerten.
Empört fuhren sie auf und machten ihrem Unmut durch
wüste Beschimpfungen und Drohungen Luft.
Der Wirt des Blue Cove kniff die Augen zusammen und
beugte sich ein Stück über den Tresen: »Tretet ein oder ver-
schwindet! Aber schließt die Tür!«, grollte er mit einer voll-
tönenden Stimme, um die ihn jeder Maat beneidet hätte.
Einen weiteren Moment verharrte der Fremde ungerührt,
dann beförderte er die Tür mit einem Fußtritt ins
Schloss. Ihr zorniges Krachen hallte durch den Raum.
Sollte der Eintretende beabsichtigt haben, die Aufmerk-
samkeit aller Anwesenden auf sich zu lenken – nun, dann
war ihm das gelungen.
»Wurde auch Zeit«, murrte einer, die meisten schimpften
vor sich hin und wandten sich bei Bier, Branntwein, Kaffee
und Tabak wieder ihren eigenen Angelegenheiten zu.
Der Fremde ließ sich von dem Jungen seine Stiefel rei-
nigen und warf ihm nach getaner Arbeit ein Geldstück zu.
Der Schuhputzer fing es auf, begutachtete es argwöhnisch
und bedachte den Knauser mit einem bitterbösen Blick.
Verdrossen räumte er Schemel und Eimer zur Seite, fegte
nachlässig den beschmutzten Boden und schlurfte zurück
zu seinem Platz am Ofen.
Unterdessen schritt der Fremde gemächlich durch den
Raum und schaute sich um. Fast alle Tische waren besetzt,
die Luft war geschwängert vom Tabakrauch, der sich mit
dem Dunst der Lampen und Kerzen mischte. Im Kamin
quälte sich ein müdes Feuer und stieß von Zeit zu Zeit
rußige Rauchschwaden in den Raum.
Noch immer hielt er seinen Kopf unter der Kapuze ver-
borgen, auch machte er keine Anstalten, seinen Mantel zu
öffnen oder abzulegen. Von allen Seiten flogen ihm Blicke
zu, scheele, neugierige, abschätzende und missbilligende.
Schließlich ging der Fremde zwischen einigen Tischen
hindurch und näherte sich einem freien Platz auf der Bank,
die entlang der Wände den gesamten Raum umlief. Bevor
er sich setzte, zögerte er kurz, da niemand einen Einwand
erhob, nahm er Platz.
Seine Nachbarn bedachten ihn mit schiefen Blicken und
rückten murrend ein Stück von ihm ab. Der Mantel troff
vor Feuchtigkeit, Kälte schien an ihm zu haften und ließ
die Umsitzenden frösteln; unter seinen Stiefeln bildete sich
ein feuchter Fleck auf den abgewetzten Dielen.
Kaum saß er, kramte der Fremde umständlich einen
Beutel Tabak sowie eine Pfeife hervor, deren Kopf er sorg-
fältig reinigte, mit Kraut füllte und stopfte. Dann hob er die
Nasenspitze auf der Suche nach jemandem, der ihm Feuer
reichen könnte.
Vor ihm saßen um einen Tisch zwei Seeleute mit wetter-
gegerbten Gesichtern und zwei Jungen, beide ungefähr im
gleichen Alter; der eine blond, mit klugen, blauen Augen, der
andere mit fast schwarzem Haar, dunkel gebräunter Haut
und aufgewecktem Blick. Er paffte wie die beiden Männer
Pfeife, ein Anfänger, wie jedermann sah.
Eine schwarze Klappe bedeckte das linke Auge eines der
beiden Männer, auf Kinn und Wangen wuchs ein Bart, den
vor kurzem ein Barbier gestutzt hatte. Ein Zopfband mühte
sich mit dem widerborstigen Haupthaar ab. Mit seinem ge-
sunden Auge musterte er den Fremden.
Am frisch rasierten Kinn des anderen Mannes leuchtete
eine Narbe. Sein schmales Antlitz verschaffte der vorsprin-
genden Nase besondere Geltung. Im Laufe seines Lebens
musste sie wenigstens einmal gebrochen worden sein, denn
sie ragte aus dem Gesicht schief wie ein Baum im Sturm.
Sein Blick ruhte kurz auf dem Fremden, ehe er sich wieder
seinem Humpen Bier widmete und nach einem kräftigen
Schluck einen Zug aus seiner Pfeife nahm.
Alle vier trugen auffallend gute, fast neue Kleidung –
eine ungewöhnliche Gesellschaft im Blue Cove.
Der Fremde war sich sicher, dass beide Männer auf ihrem
Lebensweg viele gefährliche Herausforderungen bewältigt
hatten. Sie hatten sicher schon im Kampf gestanden. Keine
Gasthaushelden, die von Abenteuern prahlten, die sie in
Wirklichkeit nicht überlebt hätten. Ihre wache Gelassen-
heit war nicht gespielt.
Wie Krämer wirkten sie nicht. Kluge, harte Seeleute,
aber keine einfachen Matrosen – Steuermänner oder gar
Kapitäne? Vielleicht Schmuggler? Piraten? Doch konnte er
in ihren Augen weder Grausamkeit noch Dummheit er-
blicken. In diesen Tagen, da die Kriegsmarinen der großen
Mächte viele Piraten zur Strecke gebracht hatten, gingen
nur dumme, grausame und überhebliche Männer diesem
Geschäft nach; oder solche, über die mächtige Gönner ihre
schützende Hand hielten.
Aber diese beiden Seeleute wirkten, als stellten sie sich Ge-
fahren. Vielleicht hatte der Fremde gefunden, wen er suchte,
hatte der Zufall seine Schritte an den richtigen Ort gelenkt.
Doch zögerte er.
Was hatten die Jungen mit den Männern zu schaffen?
Waren es ihre Söhne? Sie sahen keinem von ihnen ähnlich,
aber wie ehemalige Decksjungen oder Pulveräffchen wirkten
sie auch nicht, eher wie die Sprösslinge reicher Bürger-
familien.
Doch was taten sie hier, im Blue Cove in Charles Town?
Woher kannten sie die beiden Männer?
Der Fremde ließ seinen Blick durch die Halle wandern.
Hätte er noch länger zu dem Quartett hinübergesehen,
wäre er um eine Bemerkung nicht herumgekommen. Er
wollte aber erst nachdenken, überlegen, ob er es wagen sollte.
Sein Gefühl befragen.
Er bemerkte die verstohlenen Blicke von vielen Tischen
und wusste, was geschehen würde, sobald er seine Kapuze
abnahm. Heimlichkeit wäre an diesem Ort ebenso ausge-
schlossen, wie an jedem anderen. Es war besser, das genaue
Gegenteil zu tun. Alle Aufmerksamkeit bewusst auf sich zu
lenken, statt zu versuchen, sie zu vermeiden; umso schneller
würde sie wieder nachlassen.
Von der Theke kam ein Schankmädchen durch den dichten
Rauch heran, verteilte Getränke, steuerte den Fremden an und
fragte nach seinen Wünschen.
Sie hatte ein hübsches Gesicht und trotz ihrer schlanken
Erscheinung ein üppiges Dekolleté. Der dunkelhaarige
Junge lächelte sie ungeniert an, erntete jedoch nur einen
kühlen, leicht spöttischen Blick; ein Jahr noch, dann würde
das anders sein.
Der Fremde fragte nach Kaffee und Branntwein, die
ersten Worte, die er in diesem Raum seit seinem Eintreten
sprach. Seine Stimme klang etwas heiser, doch auf ihre
Weise angenehm.
Er widmete sich wieder seiner Pfeife, ehe er schließlich
den Kopf hob und sich zu dem Mann mit der Augenklappe
wandte.
»Entschuldigt, bitte, Sir. Könntet Ihr mir wohl meinen
Kienspan an der Kerze auf Eurem Tisch anzünden?«
Der Augenklappenmann lächelte. Er schien die Frage
erwartet zu haben und freute sich nun über die Richtigkeit
seiner Annahme.
»Gewiss doch.«
Er nahm den Kienspan, hielt ihn über die Kerzenflamme,
die sich dem trockenen Holz neugierig entgegenreckte. Als
das Feuer übergesprungen war, reichte der Einäugige das
brennende Holzstück behutsam zurück.
»Ich danke Euch.«
Der Fremde entzündete mit aller Gemütsruhe das Kraut
im Pfeifenkopf, löschte den Kienspan mit einer hastigen
Handbewegung, lehnte sich zurück und sog genüsslich an
seiner Pfeife. Die Glut warf rötliches Licht auf sein Gesicht,
dessen Konturen leuchteten. Er hätte ein Mensch
oder ein Dämon sein können.
Das Schankmädchen kehrte mit Kaffee und Branntwein
zurück, beides nahm der Fremde entgegen, stellte die
Becher neben sich auf die Bank und zahlte sogleich mit ei-
nigen Münzen. Als er genießerisch den ersten Schluck aus
seinem Becher nippte, verzogen die Jungen am Nachbartisch
ihre Gesichter und warfen sich einen vielsagenden Blick zu.
Doch der Fremde trank ungerührt abwechselnd Kaffee
und Branntwein, rauchte seine Pfeife und rührte sich nicht.
»Entschuldigt meine Neugier, Sir«, begann der hagere
Mann nach einem Seitenblick auf den Einäugigen. »Darf
ich fragen, warum Ihr an diesem Ort Euer Gesicht verhüllt
und den Mantel nicht ablegt? Ist Euch vielleicht kalt? Es
gibt einen Ofen und Kaminfeuer.«
Der Fremde drehte seinen Kopf in die Richtung des
Mannes und verharrte so schweigend, während er einen
langen Zug aus der Pfeife nahm. Dann legte er sie vorsichtig
neben sich, fasste mit beiden Händen nach seiner Kapuze
und zog sie zurück.
Einige der anwesenden Gäste hatten die Bewegung be-
merkt, mit den Ellbogen ihre Sitznachbarn angestoßen und
auf den Fremden gedeutet. Viele neugierige Augen waren
auf den Mann gerichtet, als dieser sein Gesicht enthüllte –
ein vielstimmiges Raunen, Stöhnen und Zischen erfüllte
das Blue Cove.
Sein rechtes Ohr fehlte, die vordere Kopfhaut war haar-
los und von Narben übersät, die sich bis auf Wangen und
Stirn ausbreiteten. Über dem Auge auf der verbrannten
Seite fehlten die Brauen, doch konnte er mit diesem wie
mit dem linken sehen.
Herausfordernd funkelte er den Hageren und seine
Tischgenossen an. Sie aber wandten den Blick nicht ab,
rissen nicht die Augen weit auf und gaben keinen Laut des
Entsetzens oder Abscheus von sich.
Sie betrachteten gelassen seine Narben und nickten,
als wollten sie ihm zu verstehen geben, dass sie nachvoll-
ziehen konnten, warum er die Kapuze trug. Der dunkel-
haarige Junge musterte ihn mit unbewegtem Gesicht, in
den Augen des blonden schimmerten leichter Schrecken
und Mitgefühl.
Diese Probe hatten sie bestanden, ganz wie erhofft.
Der Fremde drehte den Kopf und beobachtete die an-
deren Gäste. Manche wandten rasch ihr Gesicht ab, andere
starrten ihn mit offenem Mund an oder tuschelten mit ihren
Nachbarn; wenige bedachten ihn mit einem hämischen Ge-
sichtsausdruck.
Schließlich wandte sich der Fremde wieder an den Mann
mit der Augenklappe und seinen hageren Zechgenossen.
»Von offenem Feuer habe ich für mein Leben genug«,
sagte er und griff lächelnd nach seiner Pfeife. »Von harm-
losen Ausnahmen abgesehen.«
»Ich verstehe. Entschuldigt meine Neugier, ich wollte
Euch nicht bloßstellen«, sagte der Hagere. »Wir leben in
unruhigen Zeiten, da ist es besser, man hat einen Eindruck
davon, wer neben einem sitzt.«
»Vorsicht hat noch niemandem geschadet«, antwortete
der Fremde mit einem rauen Ton.
Der Hagere und sein Gegenüber mit der Augenklappe
schmunzelten, doch ihre Augen blieben wachsam.
»Ich sehe, Ihr misstraut mir. Nun, bin ich doch auch
noch ein Unbekannter für euch. Doch das lässt sich ändern:
Man nennt mich Erik Sigurjonsson.«
Der Hagere hob die Augenbrauen.
»Ein ungewöhnlicher Name. Woher stammt er?«
Bevor der Kapuzenmann antworten konnte, sagte der
blonde Junge:
»Schweden. Es ist ein schwedischer Name, nicht wahr, Sir?«
»Ganz recht. Meine Vorfahren kommen aus Schweden.«
Dann fügte er geheimnisvoll hinzu: »Auch die ganz alten.«
»Die ganz alten? Was soll das heißen?«
Der Mann mit den Narben, der sich Erik nannte, grinste.
»Oh, das ist eine lange Geschichte, weißt du … ähm …?«
Er blickte den Blonden fragend an, doch statt zu ant-
worten, schaute dieser zuerst zu dem Einäugigen und dann
zu dem Hageren. Beide schüttelten fast unmerklich den
Kopf. Der Junge ließ die Frage unbeantwortet und zuckte
entschuldigend mit den Schultern.
Erik hob die Augenbrauen.
»Oh! Ich darf also deinen Namen nicht erfahren.«
Er hatte recht gehabt, dass diese Gesellschaft an seinem
Nachbartisch ungewöhnlich war. Vielleicht waren die beiden
Männer doch Piraten und die Jungen ihre Geiseln? Doch lag
zwischen ihnen eine freundliche, ungezwungene Vertraut-
heit. Außerdem hätten Entführer ihre Geiseln sicher nicht
mit in ein Gasthaus genommen.
»Vorsicht hat noch keinem geschadet«, merkte der Hagere
spöttisch an.
»Ganz recht. Doch versteht mich nicht falsch: Ich habe
Euch meinen Namen genannt und mein Gesicht enthüllt.
Nun wäre es nur recht und billig, wenn auch ich wüsste, mit
wem ich es zu tun habe.«
Der Hagere zögerte einen Moment, ehe er antwortete:
»Mein Name ist Pete Larsen.«
»Angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen, Mister
Larsen.«
»Pete reicht.«
Erik lächelte.
»Gern, Pete. Du trägst einen dänischen Namen.«
»Dazu kann ich nichts sagen. Aufgewachsen bin ich in
der Kolonie Virginia.«
»Doch, doch. Larsen, das ist dänisch. So wahr Sigurjons-
son schwedisch ist. Dänemark und Schweden trennt nur ein
schmaler Streifen Wasser. Früher, vor Jahrhunderten, gehörten
sie zusammen, zu einem großen Reich. Heute sind sie ver-
feindet wie England und Spanien. Zerfleischen sich gegen-
seitig in sinnlosen Kriegen.« Erik griff nach seiner Pfeife und
zog heftig daran. In seiner Stimme lag Bitterkeit. Er kniff
die Augen zusammen, als er den Rauch ausstieß. Nach einer
Weile fragte er: »Und du, Pete, fährst zur See, will ich meinen?«
»Ich bin Erster Offizier der Sturmvogel«, antwortete Pete
mit einem etwas gequälten Lächeln, was dem Einäugigen
einen unbestimmten Brummlaut entlockte. Erik runzelte
fragend die Stirn, wartete einen Augenblick, ob seine neue
Bekanntschaft noch etwas sagen würde, doch nahm dieser
nur einen tiefen Zug aus seiner Pfeife.
»Ein stolzes Schiff, nehme ich an. Und Ihr wäret dann
der Kapitän der Sturmvogel, habe ich recht?«, wandte sich
Erik an den Mann mit der Augenklappe, der bisher beharr-
lich geschwiegen hatte.
»Ja, das ist richtig«, antwortete Einauge, ohne sich vor-
zustellen.
»Möchtest du vielleicht anheuern? Auf der Sturmvogel ist
die Mannschaft vollzählig, doch werben wir für ein anderes
Schiff gute Männer an. Wenn du Erfahrungen in der See-
fahrt hast, wärest du willkommen, Erik«, bot ihm Pete an.
»Nun, ich bin tatsächlich zur See gefahren. Vor einigen
Jahren, doch …«, begann Erik, als ihn ein anderer Mann
unterbrach. Er war fast unbemerkt herangetreten und
starrte ihn nun an, wie ein seltenes Tier.
»Verzeiht, mein Herr. Eure Narben …«, er wies auf die
entstellte Kopfpartie. »… haben meine Neugier geweckt.
Und die meiner Freunde und Tischgesellen. Ich bin sicher,
dass viele andere hier im Raum gleichsam an Eurer Ge-
schichte interessiert wären. Was haltet Ihr davon, wenn Ihr
uns davon erzählt, welche Abenteuer Euch dieses Anden-
ken eingetragen haben? Wir würden uns erkenntlich zeigen.
Seid unser Gast.«
»Grundsätzlich hätte ich dagegen nichts einzuwenden,
doch würde ich unhöflich sein, wenn ich das Gespräch mit
diesen Herren unterbräche. Möglicherweise später, wenn es
Euch dann noch recht ist, Sir.«
»Nun, dann hoffentlich bis später«, antwortete der Mann.
Seine Miene zeigte deutlich, dass er über die Abfuhr erbost
war. Missmutig kehrte er zu seiner Tischgesellschaft
zurück, dem Auftreten und Aussehen nach zu urteilen
Sklavenhändler, die sich im Blue Cove die Zeit vertrieben,
bis das nächste Schiff mit seiner menschlichen Fracht in
Charles Town eintraf.
»So, so. Einst fuhrst du zur See und heute verdienst du
deinen Lebensunterhalt als Geschichtenerzähler«, sagte
Pete mit leichtem Spott in der Stimme. »Darum hast du
mit deinem Eintreten auch alle Aufmerksamkeit auf dich
gelenkt.«
Erik lächelte.
»Gelegentlich erzähle ich an Orten wie diesem und lasse
mich gern einladen zu einem ordentlichen Schluck und einem
Mahl.« Er hob seinen Branntweinbecher und nickte Pete zu.
»Doch meinen Lebensunterhalt verdiene ich damit nicht.«
»Ich verstehe.«
»Eine Frage, Sir – Erik«, sagte Joshua, der blonde Junge.
»Ihr – du hast gesagt, dass Dänemark und Schweden einmal
zusammengehörten. In einem großen Reich. Was für
ein Reich soll das gewesen sein?«
Erik schaute ihn für einen Moment an, ehe er lächelnd
sagte: »Das große Reich der Wikinger.«


Vor dem Abgrund


Mehr als siebenhundert Jahre vor dieser denkwürdigen
Begegnung im Blue Cove sollte der Tod Eillir Valdasson
holen. Um seinen Hals schlang sich ein Strick, dessen
raue Fasern in die Haut bissen. Seine Füße standen auf
einem Fass mit gesalzenem Fisch, das bei der kleinsten
Bewegung gefährlich schwankte. Auch ohne gebundene
Hände wäre es nicht einfach gewesen, das Gleichgewicht
zu wahren.
Einige Strähnen von Eillirs blondem Haar hatten grobe
Hände eingeklemmt, als sie ihm den Strick über den Kopf
zwängten. Es zwickte schmerzhaft, wann immer er ihn be-
wegte. Doch das war seine geringste Sorge in diesem Mo-
ment, denn er sollte hängen.
Hier in Velleborg, auf dem zentralen Platz direkt am
Hafen, wo Versammlungen und Markttage abgehalten,
Schiffe empfangen und verabschiedet wurden, Händler aus
allen bekannten Ländern anlandeten, um ihre Waren feil-
zubieten.
Es war aber auch ein Ort für Hinrichtungen, so wie an
diesem Tage. Noch war der Platz wenig belebt, doch hatten
sich schon einige Zuschauer eingefunden, nach und nach
kamen neue hinzu, die mit fragenden Mienen den jungen
Mann von vielleicht fünfundzwanzig Jahren musterten;
es handelte sich um eine sehr plötzliche, unangekündigte
Fahrt vom Leben in die Anderwelt.
Wenige Schritte neben Eillir wartete ungeduldig ein
grobschlächtiger Mann, dessen gewaltigen Unterkiefer ein
tiefschwarzer Bart überwucherte, in den sein Besitzer einige
Zöpfe eingeflochten hatte. Silberne Spangen blitzten im
Sonnenlicht.
Olskaf, der Anführer jenes Trupps, der Eillir gejagt, auf-
gespürt und gefangen hatte. Zwischen den Augenbrauen und
dem Haaransatz befand sich nur ein schmaler Streifen Stirn.
Manche sahen darin ein Zeichen für besondere Zuneigung
der Götter und hohe Intelligenz. Eillir vertrat eine andere
Meinung und hatte diese bereits lautstark verkündet, was sein
ohnehin getrübtes Verhältnis zu Olskaf weiter beeinträchtigte.
Olskaf galt als ruchloser Handlanger seines Herrn
Harivald von Firinborg. Sein Name verbreitete Furcht,
ebenso wie die erstaunlich kleinen Vogelaugen neben der
knolligen Nase, deren unheilvoller Blick viele erschauern
ließ. Aus gutem Grund, wollte man den Geschichten über
ihn Glauben schenken.
Eillir wusste, dass es wenig Anlass gab, an ihrem Wahr-
heitsgehalt zu zweifeln. Jetzt warf ihm Olskaf höhnische
Blicke zu. Unter dem struppigen Bart lächelte er selbstzu-
frieden, während Eillir darum kämpfte, nicht das Gleich-
gewicht zu verlieren.
Hier in Velleborg hatten sie ihn aufgestöbert. Er hatte
sich zu sicher gefühlt nach den Tagen und Wochen seiner
Flucht, die hier ein glückliches Ende genommen zu haben
schien. Ein fürchterlicher Irrtum!
Olskafs Männer hatten ihn bei den Händen und Füßen
gepackt und durch die Gassen Velleborgs zum Richtplatz
geschleift, während er sich verzweifelt gewehrt hatte. Immer
wieder hatten sie ihn mit ihren Fäusten oder der stumpfen
Seite ihrer Schwerter geschlagen, bis er endlich seinen Wi-
derstand aufgab.
Nun stand er an diesem sonnenhellen Vormittag auf
dem Fass voll gesalzenem Fisch mit einem Strick um den
Hals. Aus einem wolkenlosen Blau strahlte die Frühlings-
sonne auf ihn herab und milderte die beißende Kälte.
Eillir aber empfand keinen Trost, ihre wundervollen
Strahlen schienen ihn, den Todgeweihten, zu verhöhnen.
In seiner Kehle würgte die Verzweiflung, seine Knie fühlten
sich weich an. Mühsam riss er sich zusammen; noch war er
nicht tot.
Kämpfen Eillir, spornte er sich selbst an.
»Ihr seid Zeuge einer Ungerechtigkeit! Ich bin unschul-
dig! Ich habe niemanden ermordet!«, rief er den Zuschauern
mit rauer Stimme zu und versuchte, die tödliche Schlinge
um den Hals aus seinen Gedanken zu drängen.
»Sei still, du Mörder! Du bist verurteilt und wirst jetzt
sterben!«, rief Olskaf und funkelte ihn an, überrascht und
verärgert darüber, dass Eillir sich noch nicht in sein Schicksal
ergeben hatte.
»Es war kein gerechtes Urteil!«
»Dein Geschrei tut mir in meinen Ohren weh, Mörder!«
»Ich werde nicht still sein, Olskaf Oyldr. Es gab keine
ehrliche Verhandlung. Nur ein Thing hätte mich verurteilen
dürfen. Ein Thing, auf dem ich hätte sprechen und mich
verteidigen können. Dein Herr hat es mir verweigert!«
»Du bist geflohen, Mörder!«
»Weil dein Herr mich ohne Verhandlung hätte töten
lassen.« Eillir schnappte nach Luft. Weiterreden! Nicht
nachlassen! »Genauso wie du es jetzt beabsichtigst. Auch
hier in Velleborg gab es keinen Thing. Nicht einmal der
Mære ist anwesend. Ohne ihn als Richter gibt es kein ge-
rechtes Urteil!«
Ein Getuschel und Raunen unter den Einheimischen er-
hob sich, aus dem hier und da zustimmende Worte zu hören
waren. Immer mehr Einwohner Velleborgs strömten herbei
und musterten Olskaf mit abweisendem Misstrauen; selbst
die Unfreien und Sklaven blieben stehen und schauten zu.
Eillir schöpfte angesichts der finsteren Mienen Hof-
fnung. Vielleicht konnte er sein Schicksal doch noch zu
seinen Gunsten wenden. Immerhin hatte man umgehend
nach dem Mære, dem Bürgermeister Velleborgs, geschickt,
als er zum Galgen gezerrt worden war. Eillir hoffte, der
Herr der Stadt würde einige seiner Húscarls mitbringen
und sich nicht einschüchtern lassen.
Olskaf war der Stimmungswechsel nicht entgangen.
Er begegnete den Blicken der Einwohner mit gespieltem
Gleichmut, doch lag seine Stirn in Falten, während sein
Kiefer unablässig mahlte, auf der Suche nach einer Idee,
wie er Eillirs Worten begegnen sollte. Scheinbar fruchteten
seine Mühen, denn er richtete sich plötzlich auf, zog mit
einer überheblichen Geste ein zusammengefaltetes Stück
Papier aus seiner Jacke und reckte es in die Luft.
»Hier ist dein Urteil, Mörder. Ein jeder kann es lesen,
wenn er es wünscht. Es ist gezeichnet und gesiegelt durch
Jarl Harivald von Firinborg.«
Das Schriftstück verfehlte seine Wirkung nicht. Papier
war selten und kostbar, gleichsam die Fähigkeit zu lesen oder
zu schreiben. Die Gesichter der Zuschauer entspannten sich
ein wenig, doch blieben sie argwöhnisch.
Eillir fragte sich, ob Olskaf wohl in der Lage wäre, die
Zeilen des Schreibens zu entziffern. Er, Eillir, konnte es.
Ob das Schreiben tatsächlich das besagte, was Olskaf be-
hauptete? Das war anzunehmen, denn es gab für Harivald
keinen Grund, seinem Handlanger für die Jagd ein nutz-
loses Schriftstück mitzugeben. Zum Glück hatte Eillir
etwas ganz anderes im Sinn, um Olskafs Schachzug zu
kontern.
»Velleborg ist nicht Firinborg! Hier gilt das Recht von
König Olof. Es steht über dem Wort von Jarl Harivald.«
Ein zustimmendes Murmeln fuhr durch die Zuschauer
wie eine leichte Bö. Olskaf wandte sich überrascht um und
ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Sie ließen
sich nicht einschüchtern, nicht so, wie er es gewohnt war.
Fern der Heimat verblasste die Macht des Namens Firin-
borg stärker als von ihm erhofft.
Olskafs Miene verfinsterte sich. Man sah ihm an, dass
er am liebsten dem Fass, auf dem Eillir stand, einen Tritt
verpasst und die Sache endlich erledigt hätte, doch musste
er auf den Mære warten. Ungeduldig scharrte er mit seinen
Stiefeln, wandte sich unschlüssig hierhin und dorthin, wie
ein gefangenes Raubtier; fehlte nur noch, dass er knurrte.
Ohne Zweifel verfluchte Olskaf den Herrn Velleborgs.
In seinen Augen war Eillir ein Mörder, den sein Herr
Harivald zum Tode verurteilt hatte. Statt seine Aufgabe
zu erledigen, musste er auf den Mære dieses mickrigen
Dreckslochs warten wie ein dahergelaufener Bittsteller.
Hinter seinem mühsam beherrschten Gesicht brodelte
blanke Wut.
Das Geräusch stampfender Schritte lenkte die Auf-
merksamkeit auf sich. Zu Eillirs Erleichterung näherten
sich einige bewaffnete Húscarls. Sie waren in der Überzahl
und kreisten Olskaf und seine Männer ein.
»Du wartest auf den Mære.«
Ihr Anführer, ein hochgewachsener Húscarl, versuchte
gar nicht erst, einen umgänglichen Ton anzuschlagen. Seine
ruhige, energische Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass
er und seine Krieger umstandslos eingreifen würden, sollte
Olskaf versuchen, vor dem Eintreffen ihres Herrn die Hin-
richtung zu vollstrecken.
Sehnsüchtig warf Olskaf einen Blick auf das Fass. Ein
Tritt! Ein einziger, kleiner Tritt! Als würde man einen räudigen
Köter davonscheuchen.
Er presste seine Lippen aufeinander. Sein Unterkiefer be-
fand sich unablässig in Bewegung, als müsste er etwas schwer
Genießbares zerkauen. Sicher bedachte er im Stillen alle
Anwesenden mit deftigen Flüchen, vielleicht sogar seinen
Herrn.
Harivald hatte offenkundig verboten, Eillir einfach an
Ort und Stelle zu töten, er schien auf einer öffentlichen
Hinrichtung bestanden zu haben. Aber warum wollte der
Herr Firinborgs den Anschein des Rechts wahren? Damit
hatte er seinen Getreuen in eine missliche Lage gebracht.
Eillir beschloss, Olskaf weiter zu reizen – vielleicht
würde sich dieser zu einer unbedachten Handlung hin-
reißen lassen. In Anwesenheit der Húscarls könnte das
seine Rettung bedeuten.
Während Eillir sich noch die Worte zurechtlegte, sagte
einer von Olskafs Männern: »Herr, die Menschen werden
unruhig.«
Die Einwohner Velleborgs starrten Olskaf und seine
Männer nun mit offener Feindseligkeit an, Eillirs Worte
waren augenscheinlich auf fruchtbaren Boden gefallen. Seit
die Húscarls eingetroffen waren, brauchte keiner Rücksicht
auf die Waffen Olskafs und seiner Männer zu nehmen, die
Furcht vor dem grobschlächtigen Wikinger war gewichen.
»Hört nicht auf den Mörder. Es gab eine Verhandlung,
wie es das Gesetz vorsieht. Es gibt ein Urteil. Das ist Ge-
rechtigkeit! «, rief Olskaf und schwenkte wieder das Papier
durch die Luft, eine Geste, die sehr viel weniger Eindruck
machte als beim ersten Mal.
»Gerechtigkeit?«, höhnte Eillir. »Es ist Mord!«
Das Gemurmel schwoll an, Eillirs Worte schienen Ein-
druck zu machen. Einige Leute kannten sein Gesicht, auch
wenn er erst wenige Tage in Velleborg weilte. Er hatte
sich nichts zuschulden kommen lassen und sollte nun von
Fremden gehängt werden. Das Gefühl, dass dem Mann auf
dem Fass Unrecht geschah, machte sich breit.
Mit einem Seitenblick vergewisserte sich Olskaf, dass
seine Leute wachsam blieben; ihre Hände ruhten auf den
Griffen ihrer Schwerter.
Eillir durchschaute Olskafs Zwangslage. Wenn Harivald
auf einer dem Anschein nach rechtmäßigen Hinrichtung
bestanden hatte, brauchte er Zeugen; die abweisenden Ge-
sichter der Umstehenden zeigten, dass diese ohne weiteres
Olskaf einen Mord anhängen würden, sollte er sich hin-
reißen lassen. Harivald, der große Pläne verfolgte, würde
nicht erfreut sein.
Auf Olskafs Stirn sammelte sich Schweiß. Er presste die
Lippen noch stärker zusammen und vollführte eine hilflose
Geste mit der Hand, die das Schriftstück umklammerte,
als handele es sich um den Schaft eines Speeres, und starrte
Eillir an.
»Sei jetzt endlich still, sonst …«, knurrte er und klang
nun tatsächlich ein wenig wie ein verzweifeltes Raubtier.
Jetzt oder nie.
Eillir ging zum Angriff über.
»Sonst was? Willst du mir etwa mit dem Tode drohen?
Mich mit deinem Bart ersticken?«
Gelächter schallte über den Platz.
»Noch ein Wort und ich werde dem Fass unter deinen
Füßen einen Tritt geben und dich in die Unterwelt schicken«,
wütete Olskaf und trat einen weiteren Schritt auf den Gal-
genstrick zu. Doch der groß gewachsene Húscarl reagierte
sofort und näherte sich ihm, die Hand unmissverständlich
am Griff seines Schwertes.
»Das wäre Mord, du Lump! Doch nicht dein erster, Olskaf
Mordbube!« Eillir ließ sich nicht einschüchtern. Was hatte er
mit einem Strick um den Hals noch zu verlieren? »So nennt
man dich doch, nicht wahr? Ein passender Name, auf den du
heimlich stolz bist. Mordbube. Du bist der Mörder, nicht ich!«
»Du …«, rief Olskaf mit hochrotem Gesicht. Doch mehr
als dieses hilflose Wort und eine weitere angedeutete Droh-
gebärde brachte er nicht zustande. Er fühlte sich zwischen
seiner hell lodernden Wut und den Grenzen des Rechts,
die ihm hier in Velleborg gesetzt waren, eingeklemmt.
Schließlich richtete er sich zu voller Größe auf, bog die
Schultern nach hinten und warf den Kopf zurück. »Du
wagst es, mich als Mörder zu bezeichnen? Du bist der
Mörder. Du wirst hängen und ich einst im Kampf fallen
und an Odins Tafel in Walhalla schmausen. Du hingegen
schmachtest in der Unterwelt.«
Eillir lachte.
»Die Götter werden dich bestrafen, Olskaf Oyldr! Du
wirst vor den Toren Walhallas stehen und um Eintritt
betteln. Doch Odin persönlich wird seinen Nachttopf auf
deinen hohlen Schädel ausleeren!«
Die Umstehenden lachten aus vollem Halse, auch die
Húscarls stimmten ohne jede Zurückhaltung ein. Eillir
spürte, dass er sie tatsächlich mit Worten auf seine Seite ziehen
konnte, wenn ihm noch genug Zeit dafür bleiben sollte.
Olskaf tat ihm den Gefallen und verlor die Beherrschung.
»Los, stoß das Fass um!«, befahl er einem seiner Männer.
Das Lachen erstarb, ein erbostes Raunen fuhr durch die
Zuschauer, einige riefen »Nein!«, »Ungerechtigkeit!« und
drängten näher an den Galgen heran.
»Freie Männer Velleborgs! Helft mir. Verhindert den
Mord an einem Unschuldigen!«, rief Eillir. Jetzt galt es –
alles oder nichts. »Schneidet mich los!«
Olskafs schnaufte. Warf wilde Blicke in die Runde. Seine
Männer machten sich kampfbereit, ihre Hände umfassten
die Knäufe ihrer Schwerter fester. Auf ein Zeichen ihres
Anführers drängten auch die Húscarls heran, nahmen ihre
Schilde auf und griffen zu ihren Schwertern. Ein Horn-
signal ertönte, mit dem Verstärkung herbeigerufen wurde.
»Wer mich henkt, begeht einen Mord. Er folgt diesem
Tropf in die Unterwelt. Befreit einen Unschuldigen von
diesem Strick!«
»Mach schon! Oder soll ich deinen dämlichen Schädel
gegen das Fass schlagen, damit es umkippt?«, schrie Olskaf.
Der Krieger zögerte, warf einen schnellen Blick in die
Runde und schüttelte den Kopf: »Herr! Das … das darf
nicht sein!«
»Doch, das darf sein, weil ich es sage«, brüllte Olskaf.
»Halt!«

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