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Auferstehung – Schreibjahr 2024

Hinter mir liegt ein wechselvolles Schreibjahr, dessen einzige Konstante die Unzuverlässigkeit aller Annahmen war. Zwei Bücher habe ich veröffentlicht, mehrere tausend Leser gefunden und einige Kuriositäten erlebt. Über allem liegt der dunkle Schatten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, der mir eine Menge Aufmerksamkeit raubt.

Jahresrückblicken wohnt immer etwas Beliebiges inne. Ereignisse, Veränderungen, Entwicklungen halten sich oft nicht an die Datumsgrenze. Sie hat letztlich außer der kalendarischen keine Bedeutung, auch wenn sie vom Einzelnen immer wieder gern aufgewertet wird. So sind die berühmt-berüchtigten Pläne für das »neue« Jahr allzu oft heiße Luft, die in der Januarkälte verfliegt.

Manchmal aber passt es. Vor einem Jahr bildete die Jahresgrenze etwa die Mitte einer tiefschwarzen »Stunde«: Zwischen Mitte Dezember 2023 und Mitte Januar 2024 habe ich faktisch keine Bücher verkauft. Bei Kindle Unlimited herrschte mehr als zwei Wochen Totenstille, bei den eBook-Verkäufen noch länger Flaute, wenn man von drei gekauften Exemplaren am ersten Tag des Jahres 2024 einmal absieht.

Ein Desaster, das mir Anfang Januar 2024 tatsächlich zum ersten und einzigen Mal einen Moment grundlegenden Zweifels bescherte. Sollte ich es nicht lassen? Es meint das Schreiben und Veröffentlichen in eigener Regie. Diesem rabenschwarzen Tiefpunkt folgte eine Art Auferstehung.

Seit August 2023 habe ich fünf Bücher veröffentlicht. Rückblickend eine recht atemlose, wilde, wechselvolle und bisweilen auch schmerzliche Zeit. Vorallem lehrreich war sie, sehr lehrreich.

Aus der Asche zum Größenwahn und ein Stück zurück

Fünf Monate später herrschte bei mir eine milde Form das Größenwahns. Wochenlang war die Entwicklung der Buchverkäufe wie ein täglich wiederkehrendes Weihnachten. Im schönen Avignon malte ich mir aus: Würde es so weitergehen, dann wäre es der Durchbruch … unnötig zu sagen, dass es selbstverständlich nicht »so weiterging«. Alles normalisierte sich wieder auf einem guten Niveau.

Bis Anfang 2024 hatte ich einige tausend Euro in meine Bücher investiert, nach einem Fehlstart einen zweiten Anlauf mit neuem Cover, Titel und einem Lektorat, das den Namen auch verdiente, gewagt. Die Auftaktbände meiner Piratenbrüder erschienen innerhalb weniger Monate, die Reaktion darauf war mau. Preisaktionen, Werbung auf SoMe, das »Weihnachtsgeschäft«, Blogbeiträge – alles für die Katz.

Noch hatte ich nicht gelernt, dass ausnahmslos alles, was bei anderen Autoren funktioniert, nicht bei mir funktionieren muss. Es kann funktionieren, zu einem bestimmten Zeitpunkt, dann aber auch wieder aufhören, Wirkung zu zeigen. Alles, was ich von anderen erfahren habe, hat sich in meinem Fall als – nun, ja – »falsch« herausgestellt. Was ich gelernt habe, steht unter Vorbehalt – es kann schon morgen nicht mehr funktionieren. Verlässlich ist nur, dass ich mich auf nichts verlassen kann.

Ein Meilenstein: 5.000 eBooks haben Leser gefunden. Zum Jahresende sind noch noch erheblich mehr geworden, obwohl im November und Dezember das Interesse zurückging – um NACH Weihnachten wieder zu steigen. Ich muss das nicht verstehen. Wie so vieles andere …

Kurioses

Ein paar Dinge sind besonders kurios. Die Auferstehung kam buchstäblich aus dem Nichts, denn ich habe nichts geändert. Woher plötzlich die Sichtbarkeit kam und aus welcher Quelle das aufkeimende Interesse herrührt – ich habe keine Ahnung. Ausschließen lässt sich immerhin mein Auftritt in den Sozialen Medien. Selbst wenn jeder, der meine Beiträge etwa auf Instagram beherzt hat, zum Buchkäufer geworden wäre, würde das nur einen Bruchteil der verkauften Bücher erklären.

Noch rätselhafter ist mir, wer eigentlich meine Piratenbrüder liest. Die Buchserie richtet sich an Leser ab zwölf bzw. dreizehn (ab Band 3) / vierzehn (ab Band 4). Ob Jugendliche überhaupt zu den Büchern greifen und – wenn ja – auch dabeibleiben? Gibt es nur Leser oder auch Leserinnen? Fragen, die ich nicht beantworten kann. Einen Hinweis könnte die Rubrik bei Amazon geben, die jene Bücher zeigt, die sich Käufer meiner Piratenbrüder zugelegt haben. Das Ergebnis verblüfft – und passt somit ganz vorzüglich ins Bild.

Über mangelnde Rückmeldungen in Form von Sternchen kann ich mich nicht beklagen, mehr als jeder Fünfte Leser lässt auf Amazon Sterne zurück. Ja, es ist nur eine Plattform, aber die entscheidende, denn meine eBooks gibt es dort exklusiv (wegen Kindle Unlimited). Auf jedes Printexemplar kamen bislang rund zwanzig verkaufte bzw. bei Kindle Unlimited gelesene Bücher. Taschenbücher sind bei mir bislang eine Randerscheinung, die eBooks zählen.

Natürlich gab es neben erfreulich vielen sehr guten auch eine Reihe von schlechten Bewertungen, ebenso natürlich stellt sich die Frage nach dem Warum. Hier und da klagen andere Autoren in Social-Media-Postings über Trollbewertungen. Die Verlockung, ein und zwei Sterne-Bewertungen auf Trolle zurückzuführen, ist unbestreitbar da. Allerdings weiß ich sehr gut, dass meine Piratenbrüder nicht jedem gefallen können, auch weil es sich nicht um Gefälligkeits-Literatur handelt.

Trotzdem gibt es tatsächlich Trolle. Ein »Leser« hat einige erfolgreiche Romane in der Rubrik »Historische Romane für Jugendliche« bei Amazon mit ein und zwei Sternen sowie austauschbaren Kurzbemerkungen versehen. Einen einzigen Roman aber mit einem recht langen Text und fünf Sternen bewertet. Kann Zufall sein, für mich riecht das nach Trollen.

Das gilt auch für jene ein/zwei Sternchen, die unmittelbar nach Erscheinen eines Buches verteilt werden; dann, wenn es den Schnitt noch richtig drückt. Und nach Postings in den Sozialen Medien, wenn ich mir erlaube, auf Erfolge hinzuweisen – etwa den Meilenstein von einer Million gelesener Seiten bei Kindle Unlimited. Vielleicht war das natürlich auch nur ein merkwürdiger Zufall.

Das ging fix. Eine Million gelesener Seiten bei Kindle Unlimited ist schon ein Meilenstein gewesen, den ich gern öffentlich verkündet habe. Weitere Bekundungen dieser Art werde ich mir auf den SoMe-Plattformen vermutlich schenken. Bald werden es zwei Millionen sein, doch wem von meinen Followern nützt diese Information?

Aber natürlich weiß ich, dass Leser meine Bücher nicht mögen, auch meine Schätzchen, das vierte, Vinland, und fünfte Buch, Totenschiff; und das ist auch gut so.

Schreiben 2024 – Ausblick 2025

Es klingt ein wenig vermessen und larmoyant, aber der russländische Krieg gegen die Ukraine lag mir auch im abgelaufenen Jahr auf der Seele. Es fällt mir schwer, ihn aus meinen Gedanken zu drängen, also beschäftige ich mich immer wieder damit. Ich lese Bücher von Ukrainern oder über die Ukraine, setze mich mit ihnen auseinander und stelle sie auf meinem Blog vor. Nur so finde ich Ruhe, wie ich zuletzt bei Andrej Kurkows Im täglichen Krieg gemerkt habe.

Trotz aller Ablenkung war 2024 ein produktives Jahr. Zwei Romane – Vinland und Totenschiff – habe ich veröffentlichen können. Vor einem Jahr war die Schlacht um Vinland geschlagen, die Vorbereitung auf das Lektorat von Totenschiff lief bereits. Im Sommer habe ich Eine neue Welt, Chatou und Doppelspiel eine Frischzellenkur verpasst, überarbeitet und korrigiert gibt es das Auftakttrio meiner Piratenbrüder nun in einer zweiten Auflage. Der nächste Band, Verräter, ist weit fortgeschritten.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Jahr 2024, zugleich möchte ich 2025 noch einiges besser machen. Die Buchserie um die Piratenbrüder steuert auf ihr Ende zu, nach Verräter steht der Opfergang an. Das große Finale der Abenteuer von Joshua und Jeremiah wird den Schlussstein für eine jahrelanges Projekt setzten. Die Versuchung, eine zweite Reihe mit den älter gewordenen Abenteurern zu schreiben, ist groß – es gäbe noch so viel zu erzählen. In diesem Fall werde ich mich nicht an Oscar Wildes Ratschlag halten und der Versuchung nicht nachgeben.

Ein Sequel aus der weiteren Welt der Piratenbrüder wird es allerdings geben. Die Geschichte der Wikinger um Eillir, Stígandr und Ryldr ist in Vinland bis zu dem Punkt erzählt worden, der für die Piratenbrüder wichtig war. Doch was danach geschah, ist noch unerzählt. Da tatsächlich jeder Leser im persönlichen Gespräch geäußert hat, erfahren zu wollen, was mit den Nordmannen passiert, gibt es gute Gründe für einen eigenständigen Roman. Mit den Vorbereitungen habe ich bereits begonnen, 2025 will ich für das Projekt mit dem Arbeitstitel Sessrumnir recherchieren und vielleicht schon mit dem Schreiben beginnen.

Piratenbrüder – einfach auf das Bild klicken

Piratenbrüder – Sequel

Der Weg Eillirs und des Wikinger-Fürsten Stígandr wurde in Vinland – Piratenbrüder Band 4 soweit erzählt, wie es für die Geschichte um die Piratenbrüder Joshua und Jeremiah wichtig war. Was danach geschah, bleibt einem eigenständigen Roman vorbehalten, einem Sequel der Piratenbrüder-Serie.

Vinland – Piratenbrüder Band 4 hat ein offenes Ende. Im Rahmen einer Buchserie ist das wenig verwunderlich, Joshua und Jeremiah werden in drei weiteren Büchern Abenteuer zu bestehen haben. Was ist aber mit den Wikingern um Stígandr, Rydr und Eillir, deren Geschichte parallel auf einer zweiten Zeitebene erzählt wird? Auch hier kommt die Erzählung zu einem Ende, das eine Fortsetzung offensichtlich nahelegt.

Die große Fahrt Stígandrs nach Westen ist beendet. Alles, was für die Handlung der Piratenbrüder wichtig ist, wurde erzählt. Der Leser weiß, woher diese ominöse Karte stammt, die Erik zu Beginn von Vinland als Wegweiser zu einem geheimnisvollen Schatz präsentiert hat. Der Leser weiß auch, ob es den Schatz wirklich gibt und – wenn ja – was er enthält. Wie es danach weitergeht mit der Geschichte, bleibt offen. Eine große Leerstelle tut sich auf, die gefüllt werden möchte.

Stígandr hegt große Pläne, Ryldr will ihm dabei zur Seite stehen und aus persönlichen Gründen Rache nehmen, während Eillir gar keine andere Wahl hat, als die beiden zu begleiten. Gern wüsste man auch, welches Schicksal den starken Frauen Werengis und Aldis beschieden ist; wie Agda sich in ihrem neuen Leben zurechtfindet. Und dann ist da noch Berengar von Werra, der Tyske aus dem Reich der Ostfranken. Schließlich umgibt Eillirs Herkunft noch ein dichter Nebel.

Die Leser möchten wissen, wie es weitergeht. Mehrfach bin ich ermuntert worden, die Geschichte um Eillir weiterzuerzählen. Zum Glück habe ich das schon beim Schreiben von Vinland erwogen. Kaum war die erste, grobe Version getippt, habe ich mir Gedanken über eine Fortschreibung der Geschichte um »meine« Wikinger gemacht. Ich habe recherchiert und eine Skizze mit wichtigen Figuren und Konfliktlinien eines Historischen Romans erstellt.

Vielleicht hat mancher Leser auch erwartet, ich würde im fünften Teil der Piratenbrüder-Serie wieder auf zwei Zeitebenen schreiben. Möglicherweise sind sogar einige enttäuscht darüber, dass es jetzt »nur« mit den Piratenbrüdern weitergeht. Alles andere wäre jedoch keine gute Idee gewesen. Vinland hat das erzählt, was beide Zeiten miteinander verbindet; danach gehen beide Geschichten eigene Wege. Die Berührungspunkte, die es zwischen Piraten und Wikingern historisch gegeben hat, sind auserzählt.

Der Roman hat ein offenes Ende, was das Schicksal der Wikinger um Eillir, Stígandr und Ryldr anbelangt. Von Anfang an hatte ich die Idee, die Geschichte in einem eigenständigen Roman zu erzählen. Das ist mein nächstes Roman-Projekt.

Was Stígandr, Eillir und Ryldr erwartet, würde auch den Erzählrahmen völlig sprengen. In Vinland habe ich schon einige Themen und Motive angedeutet, die eine Rolle spielen werden. Da wären etwa die Kriege in den nordischen Ländern um die Macht, aber auch der Kampf um die Krone in England. Sven Gabelbart (was für ein toller Name!) hat sich dem Ziel verschrieben, König zu werden. Wie das historisch endete und was danach folgte, kann man auf Wikipedia kurz nachlesen.

Meine Wikinger erwartet jedenfalls ein Hexenkessel, so viel sei an dieser Stelle verraten. Das soll und muss mit einem eigenen Roman gewürdigt werden.

Nach Beendigung des letzten Romans um die Piratenbrüder werde ich mich zunächst um diesen Wikinger-Roman kümmern und danach der epischen High-Fantasy-Serie widmen. Da in der Fantasy-Welt auch eine Art »Nordmänner« ihr Unwesen treibt, ist die Recherche für den Wikinger-Roman gleich ein wenig Vorgriff auf das Fantasy-Abenteuer.

Der Wikinger-Roman wird weniger Jugendbuch sein als die Piratenbrüder, allerdings werde ich weiterhin Zurückhaltung üben, wenn es um Schlachten, Kämpfe und Sex geht. Die brutale Grausamkeit der Zeit will ich selbstverständlich nicht verschweigen, aber das geht auch ohne explizite oder blutrünstige Schilderungen. Wer so etwas will, wird anderswo fündig.

Totenschiff – Probedruck

Es ist immer wieder ein großer Augenblick, das neueste Buch erstmals gedruckt in den Händen zu halten, auch wenn es das fünfte innerhalb eines Jahres ist.

Da ist es! »Totenschiff«.

Der Probedruck des fünften Bandes meiner »Piratenbrüder« ist eingetroffen. Gut zwei Monate vor dem Veröffentlichungstermin.

Es ist wieder einmal ein Augenblick purer Freude.

Nun lese ich das Buch laut vor, jeden Tag ein paar Kapitel, und mache mich an die Korrekturen. Da findet sich so einiges – der Name eines spanischen Schiffes ist mal mit, mal ohne „ñ“ geschrieben; das ist bisher niemandem aufgefallen.

Hier und da fehlt ein Komma, ab und zu findet sich ein Artefakt oder eine hakelige Formulierung … es gibt also noch ein wenig zu tun, bis das Buch am 20. September 2024 veröffentlicht werden kann.

Die ersten drei Kapitel sind sehr stimmungsvoll. Wenn ein „Schatten im Nebel“ auftaucht, meine Helden vom „Reich der Lebenden in das Reich der Toten“ übersetzen und „Das Totenschiff“ ansteuern.

Und das ist erst der Auftakt zu dramatischen Ereignissen.

Der Roman kann als eBook bereits vorbestellt werden. Ein paar Infos habe ich auf der A+-Seite bei Amazon hinterlegt, einfach auf das Bild klicken.

Was folgt als nächstes?

Die Arbeit an den Bänden der Buchreihe um die Piratenbrüder ist noch nicht beendet, doch beschäftige ich mich bereits mit der Zeit danach.

Noch stecke ich mitten in der Arbeit an meiner Abenteuerreihe um die Piratenbrüder Joshua und Jeremiah. Der fünfte Teil, Totenschiff, ist im Buchsatz, als Erscheinungstermin ist der 20. September 2024 vorgesehen.

Derzeit darf ich mich über eine stetig wachsende Zahl an Vorbestellungen der eBook-Ausgabe von Totenschiff freuen. Das ist auch ein Beleg, wie sehr der vierte Band, Vinland, der Mehrzahl der eBook-Käufer bislang gefallen hat. Angesichts der massiven Zweifel, mit denen ich beim Schreiben dieses Romans auf zwei Zeitebenen zu kämpfen hatte, ist das einfach großartig.

Überarbeiten, Überarbeiten, Überarbeiten

Piratenbrüder ist eine Heptalogie, also auf sieben Bände angelegt. Es fehlen also noch zwei Teile: Verräter und Opfergang. In beiden Fällen ist bereits ein Manuskript vorhanden, Verräter geht ins Prä-Lektorat und ist damit also schon recht weit fortgeschritten. Trotzdem wird sich bis zum Lektorat und währenddessen noch eine Menge ändern, mein Schreiben hat sich in den vergangenen drei Jahren gewandelt, was sich beim Überarbeiten niederschlagen wird.

Opfergang ist bislang kaum mehr als eine dreihundert Seiten lange Rohfassung. Das Ende oder sagen wir: die beiden Enden stehen bereits fest, die grobe Handlung und viele Details ebenfalls. Allerdings ist der Text nun schon zwei Jahre alt, in der Zeit hat sich an den vorangegangenen Bänden eine Menge getan, was sich auf den Schlussband auswirken wird und muss.

Ich werde voraussichtlich beide Manuskripte im ersten Durchgang gleichzeitig bearbeiten, das Ziel ist, bis zum Winter eine Testlese-Version von Opfergang und Verräter für das Lektorat fertiggestellt zu haben. Die Arbeit daran muss allerdings noch  etwas warten, was kein Problem ist, Verräter und Opfergang erscheinen im September 2025 und 2026. 

Aktuell bin ich noch mit den ersten drei Teilen beschäftigt, vor allem an Eine neue Welt habe ich umfangreiche Änderungen vorgenommen. Auch Chatou und Doppelspiel werden aufgehübscht, aber in geringerem Umfang als der Auftaktband. Wenn Totenschiff aus dem Buchsatz kommt, stehen natürlich auch da noch Korrekturen an.

Fantasy und / oder Historischer Roman

Es dauert also noch ein Weilchen, bis die Arbeit an der Abenteuerreihe abgeschlossen sein wird. Dennoch gehen meine Gedanken über Piratenbrüder hinaus. Was kommt als nächstes? Also, nach Piratenbrüder.

Im vierten Teil der Buchreihe, Vinland, spielt ein Teil im Hohen Mittelalter, der Welt der Wikinger. Die Geschichte von Eillirs, Stígandrs und Ryldrs Fahrt in den Westen und weit über die bekannten Grenzen der Welt hinaus, ist erzählt, soweit es die Karten betrifft, die siebenhundert Jahre später Joshua und Dr. Penbult ein so hartnäckiges Rätsel bescheren.

Aber die Pläne, die insbesondere Stígandr hegt, werden im Roman nur kurz erwähnt. Sie gehören nicht mehr zu dem Wikingerschatz, der die Piratenbrüder beschäftigt, sondern eröffnen eine ganz neue Erzählung.

Schon von Anbeginn an habe ich mich mit der Idee getragen, diese Geschichte weiterzuerzählen und zwar in einem eigenständigen Roman, den man auch lesen kann, ohne Vinland zu kennen. Einen guten Titel wüsste ich schon, ein Teil vom Plot steht auch, da ich schon ein wenig recherchiert habe.

Aber da ist auch noch ein fast 600 Seiten dicker Stapel beschriebenes Papier, nebst einer großen Karte und mehrerer Detailkarten: ein FantasyRoman! Den habe ich vor acht, neun Jahren angefangen und immer wieder überarbeitet – bis ich mich erst einmal auf die Piratenbrüder konzentriert habe. Jetzt wäre also die Zeit gekommen, mich diesem Projekt zu widmen.

Mit der Recherche zu dem Wikinger-Roman werde ich bald beginnen. Ganz praktisch, dass es in meiner Fantasy-Welt auch so eine Art »Nordmannen« geben wird, ich also einen Teil der Recherche-Bücher für beide Schreibprojekte lesen kann.

Ein neues Kapitel

Damit öffnet sich ein neues Kapitel meiner Arbeit als Schriftsteller. Das wird sich auch am Blog bemerkbar machen, denn ich will hier regelmäßig von den Fortschritten und Hindernissen des Schreibprozesses berichten. Ich freue mich schon sehr darauf, endlich loszulegen.

Kreative Faulheit

Im Kopf geht die Arbeit am Manuskript weiter, an jedem Ort, zu jeder Zeit.

Faulheit! Höflicher formuliert: Prokrastination oder Schreibblockade. Die Diagnose ist ebenso einfach wie einleuchtend. Seit Tagen das gleiche Bild. Das schwächste Kapitel des gesamten Buches steht zur Überarbeitung an. Ich weiß ganz genau, dass diese Passage so nicht bleiben kann, verändert oder vielleicht neu geschrieben werden muss.

Sie liegt ungefähr in der Mitte von »Totenschiff«, dem fünften Teil meiner Abenteuerreihe um die »Piratenbrüder«. Man trifft sich, Joshua und Jeremiah auf der einen, Alba und Stella auf der anderen Seite. Das ist im vorherigen Band schon einmal geschehen, zwar unter ganz anderen Umständen; doch handelt es sich um eine Dopplung.

Das kann so also nicht bleiben.

Ich könnte auch den Stier bei den Hörnern packen und das fragliche Kapitel direkt angehen. Theoretisch. Praktisch funktioniert das nicht, denn das Kapitel ist in den Erzählstrom eingewoben, an den ich mich nach einigen Monaten Pause bei der Arbeit an diesem Manuskript erst einmal wieder herantasten muss.

Es wird ein wenig unheimlich im fünften Band meiner Abenteuerreihe Piratenbrüder.

Vor ein paar Tagen bin ich nun bis zu dieser Stelle mit meiner Überarbeitung vorgedrungen; statt mich nun der problematischen Passage zu widmen, habe ich zunächst andere Dinge erledigt, bin danach noch einmal die vorangehenden Kapitel durchgegangen und habe schließlich einen Tag lang gar nichts gemacht.

Faulheit. Prokrastination. Schreibblockade. Alles Unsinn. Unterbewusst habe ich die ganze Zeit an der Stelle gearbeitet, darüber nachgedacht, was auf welche Weise geändert werden könnte. Seit gestern Morgen weiß ich es plötzlich, mitten auf dem Weg zum Einkaufen meldete sich mein Gehirn aus dem Reich des kreativen Faulseins und präsentierte die Lösung.

Kurios, dass so etwas bei jedem Buch nach einem ähnlichen Schema verläuft und dennoch immer wieder überrascht und erstaunt. Schreiben vollzieht sich oft fern von Tastatur, Stift und Manuskript, irgendwo in einer dunklen Ecke des Bewusstseins, wird gearbeitet, während augenscheinlich alles zu ruhen scheint. Ruhe und Distanz sind aber die Voraussetzung für diese verdeckte Arbeit – auf Bildschirm oder Papier zu starren schadet nur.

Lang lebe die kreative Faulheit!

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