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Schlagwort: Neue Lektüre

Neue Lektüre: KI und Kleopatra

Außer dem gleichen Anfangsbuchstaben haben beide Bücher nicht viel gemeinsam. Hier eine knappe Abhandlung über die letzte ptolemäische Königin Ägyptens, dort eine Auseinandersetzung mit dem vielleicht wichtigsten Phänomen der Gegenwart, der so genannten Künstlichen Intelligenz.

Bei Künstliche Intelligenz von Manfred Spitzer zielt mein Interesse zunächst einmal darauf ab, einen Eindruck davon zu bekommen, was hinter dem Begriff eigentlich steht. »KI« kenne ich schon seit Jahrzehnten als Begriff, um zu Beschreiben, was ein Computer in einem Videospiel wie macht. Meist war das in Strategiespielen recht dürftig, vielleicht habe ich mir auf diesem Weg eine (zu) negative Haltung gegenüber Künstlicher Intelligenz angeeignet. Diese Einschätzung infrage zustellen und zu korrigieren, ist wichtig.

Ganz anders liegen meine Interessen bei Kleopatra* von Ann-Cathrin Harders. Die ptolemäische Herrscherin des reichsten Landes in ihrer Zeit ist mir zuletzt mehrfach bei der Lektüre begegnet. Sie war als Partnerin von Julius Caesar und Marcus Antonius von großer Bedeutung, ist mit ihr doch auch die letzte Schlacht der Römischen Republik vor dem Übergang zum Prinzipat verbunden.

Die Überlieferung hat einen Wust an Mythen, gezielten Herabwürdigungen, Verengungen und schärfsten Angriffen hinterlassen, der bis heute wirkmächtig ist. Die Römer haben gewonnen, ihre Gegner haben gewonnen, sie an der Seite des unterlegenen Marcus Antonius verloren. Die Sieger schreiben Geschichte. Entscheidend ist aber doch, welche Handlungsmöglichkeiten eine Herrscherin in einer zutiefst patriarchalischen Gesellschaft hatte und wie sie diese für sich (nicht) genutzt hat.

*Rezensionsexemplar

Neue Lektüre: Ein Tagebuch aus dem 17. Jahrhundert und deutsche Veteranen im Indochina-Krieg

Schon auf den ersten Seiten hat Das geheime Tagebuch des Samuel Pepys für einige erhellende Momente gesorgt. Es geht um den Alltag eines Mannes, der in der höheren Marine-Bürokratie Englands tätig war. Korruption, Aufstieg, Übergriffe, Ehebruch zwei Jahre nach dem Tode von Oliver Cromwell.

Pepys ist mir schon mehrfach im Rahmen der Recherche für die Piratenbrüder begegnet, zwar liegen fast 70 Jahre zwischen seinen Aufzeichnungen und den Abenteuern von Joshua und Jeremiah, in denen die Wissenschaft im Galopp voranschritt, doch dürfte sich im Alltag nicht allzuviel geändert haben. Ich erhoffe mir also Anregungen für den Schlussband Opfergang, an dem ich gerade arbeite.

Ganz anders verhält es sich mit L´ennemie utile von Pierre Thoumelin, das nicht übersetzt vorliegt. Ich muss das Buch also im Original lesen, was angesichts meiner Französisch-Kenntnisse lange dauern wird. Doch interessiert mich das Thema sehr: Veteranen von Wehrmacht und Waffen-SS in der Fremdenlegion während des Indochina-Krieges. Der steht im Schatten des Vietnam-Krieges der USA, doch ist es ausgerechnet der Amerikaner Graham Greene gewesen, dessen Buch Der stille Amerikaner meine  Aufmerksamkeit weckte.

Über das Thema Deutsche im Indochina-Krieg und meine bisherigen Lektüre-Erfahrungen habe ich schon einen Beitrag auf diesem Blog verfasst. (auf das Bild klicken!)

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