Schriftsteller - Buchblogger

Schlagwort: Neue Lektüre

Neue Lektüre / neues Hörbuch: Revolutionen, Umbrüche, Freiheit, Diktatur

Schon seit geraumer Zeit steht das Buch Lust und Freiheit: Die Geschichte der ersten sexuellen Revolution von Faramerz Dabhoiwala bei mir im Regal. Ich habe es als Recherchelektüre für einen Historischen Roman gekauft, den ich wohl nicht mehr schreiben werde. Nun lese ich es mit Blick auf den letzten Band meiner Piratenbrüder, denn die gesellschaftlichen Umbrüche, von denen Dabhoiwala schreibt, vollziehen sich im 18. Jahrhundert. Das eigentliche Thema, die Sexualität des Menschen und ihr gesellschaftlicher Umgang damit, ist für mich dabei weniger interessant als das, was nebenbei über die sozialen Umstände der Zeit geschildert wird. Ich halte Ausschau nach Motiven, insbesondere, was das Leben in London anbelangt.

Ganz anders verhält es sich mit meinem aktuellen Hörbuch. Der Historiker Michael Sommer widmet sich in seinem Buch Mordsache Caesar: Die letzten Tage des Diktators der Tötung von Gaius Julius Caesar. Der politische Mord sollte das System der Römischen Republik retten. Das hat nicht geklappt, wie man weiß. Statt Ruhe und Stabilität gerieten die Dinge danach erst richtig ins Rutschen. Ein zweites Triumvirat, Bürgerkrieg, als Prinzipat verkleidete Alleinherrschaft. Wie kam es zum Mord? Sommer holt weit aus und das macht das Buch für mich besonders spannend. Ein weiterer Grund ist die Cicero-Trilogie von Robert Harris, die ich mit großem Interesse gelesen habe. Und das Recherche-Auge liest mit, in diesem Fall für meinen kommenden Fantasy-Roman.

Neuer Lese- und Hörstoff: Polit-Thriller

Gleich zwei Polit-Thriller lese bzw. höre ich aktuell.

Bei Robert Harris neuem Buch Precipice ist das keine große Überraschung, schließlich kenne ich fast alle Romane von ihm. Einen Teil davon habe ich im Original gelesen, so auch das neueste Buch. Es geht nach London des Jahres 1914. Der drohende Schatten eines Krieges lastet auf der Hauptstadt, der Premierminister Asquith ist allerdings mit seiner jungen Geliebten und den irischen Verwerfungen beschäftigt. Das ändert sich, als geheime Dokumente in die falschen Hände geraten.

Precipice ist das zweite Buch meines Lesevorhabens 12für2025.

Brandaktuell ist der Thriller Die Übermacht von Stefan Grebe. Wie auf dem Cover zu sehen, geht es um China. Aus dem diktatorischen Unterdrückungsstaat ist bekanntlich jüngst ein leistungsstarkes KI-Instrument namens DeepSeek für kleines Geld veröffentlicht worden. Warum der Umgang damit bestenfalls naiv ist, wird in dem Buch erzählt. China will an die Weltspitze und verfolgt einen klaren Plan ohne jegliche Skrupel. Im Roman geht es dabei über Tote, wie auch in der Wirklichkeit. Die Spannung steigt rapide an, der Schrecken auch.

Neue Lektüre Januar 2025

Zufällig habe ich im Buchladen das gerade erschienene Buch von Robert Habeck, Den Bach rauf, entdeckt und gekauft, um es noch rechtzeitig vor der Bundestagswahl im Februar lesen und besprechen zu können. An meiner Wahlentscheidung wird es nichts mehr ändern, doch lasse ich mir gern die Welt erklären.

Der Zweite Weltkrieg beschäftigt mich seit meiner Jugend. Ich habe viele Bücher, Romane und Sachbücher, über die Kriegszeit gelesen. In meinem Regal warten allerdings noch zwölf Bände aus der Reihe Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Es ist immer schwierig, für derart ausführliche Bücher die Zeit zu finden – also fange ich mit dem vorletzten (!) Teil an. Ich lese diesen auch nicht von vorn, sondern beginne mit dem Großangriff der Roten Armee im Osten am 12. Januar 1945. Warum? Weil ich gerade den brillanten Roman Alles umsonst von Walter Kempowski gelesen habe, der genau zu dieser Zeit spielt.

Mit Leo Perutz geht es in die Endphase der Österreich-Ungarischen Monarchie. Ein Rachefeldzug wird in diesem Roman mit dem recht merkwürdigen Titel Wohin rollst du, Äpfelchen … erzählt. Klingt ausgesprochen interessant. Die beiden Bücher von Perutz, die ich bereits gelesen habe, waren großartig. Eine Kurzbesprechung von Der Meister des jüngsten Tages habe ich auf diesem Blog veröffentlicht.

Aktuelle Lektüre: Thomas Medicus, Klaus Mann

Ein bewegtes, wenn nicht getriebenes Leben führte der Schriftsteller und Publizist Klaus Mann.

Von Klaus Mann habe ich alle Romane (vor langer Zeit) gelesen, dazu die beiden autobiographischen Schriften.

Die ausführliche Biographie lese ich mit großer Spannung, denn Mann ist (wie man schon in den ersten Kapiteln erfährt) tatsächlich ein Kind dieser Zeit, der Weimarer Republik (Höhenrausch von Harald Jähner nimmt nicht umsonst direkt Bezug auf Klaus Mann) und des Exils (auch bei Uwe Wittstocks Februar 33 und Marseille 1940 ist Klaus Mann prominent vertreten).

Literarisch war die Weimarer Republik wohl bis heute die beste Zeit deutschsprachiger Fiktion, politisch atemberaubend umwälzend.

Thomas Medicus, Klaus Mann ist erste Buch meines Lesevorhabens 12 für 2025.

© 2025 Alexander Preuße

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