Auf dem Titelbild des Romans ist eine Schlange abgebildet. Diese Tierart kann ihre Haut abstreifen, was Menschen weder im realen noch übertragenen Sinne können. Die eigene Vergangenheit etwa wird man nicht los, sie bleibt einem treu wie ein Schatten und mischt sich in die Gegenwart immer wieder ein. Erinnerungen, vor allem unliebsamer Natur, melden sich zu Wort, vorzugsweise, wenn man sie gerade nicht gebrauchen kann.
Die Hauptfigur von Benedict Jackas Urban-Fantasy-Buchreihe um den Magier Alex Verus macht diese Erfahrung in einem Maß, das sich von dem gewöhnlicher Menschen unterscheidet. Verus ist von einem Schwarzmagier ausgebildet worden, allein die Bezeichnung lässt Übles erahnen. Wie übel es tatsächlich gewesen ist, schimmert bereits in den drei Auftaktbänden verschiedentlich durch, doch erst der vierte Teil lässt den Leser teilhaben an dem, was der Protagonist erlebt und selbst getan hat.
Der Autor hat dabei ein Szenario erstellt, das beste Voraussetzungen für eine spannende Erzählung bietet: eine Menschen- oder Magierjagd. Alex Verus sieht sich plötzlich einer Gruppe von so genannten Nightstalkern gegenüber, die ihn töten wollen. Vor allem ihr Anführer, Will, tritt kompromisslos auf und reagiert auf Versuche, zu einer Übereinkunft zu gelangen mit aggressiver Gewalt. Er will Alex töten.
Für Verus bedeutet das nicht nur, dass er mehrfach in haarsträubend lebensbedrohliche Situationen gerät, sondern auch eine leibhaftige Rückkehr seiner Vergangenheit. Das Motiv der Nightstalker ist Rache, durchaus nachvollziehbar, wie sich zeigt. Eine knifflige Zwangslage entsteht, Verus will die Situation bereinigen, ohne auf jene Mittel zurückzugreifen, die er in seiner Vergangenheit gelernt hat, allein um seine Gefährten Luna, Anne, Variam und Sonder nicht zu verprellen.
Die Nightstalker bedrohen nicht nur Leib und Leben, sondern auch das mühsam errichtete Sozialgeflecht und Verus’ Versuch einer Vergangenheitsbewältigung. Dieses Dilemma wird verschärft durch undurchsichtige Manöver der Magier-Eliten, bereits aus den ersten Teilen bekannten Gegnern und dem Gerücht, sein skrupelloser Meister Richard, der vor Jahren verschwunden ist, kehre zurück.
Für das Genre Urban Fantasy ist Der Wächter von London bemerkenswert düster und vielschichtig, es nährt die Hoffnung, dass Jacka seine Buchreihe in dieser Richtung weiterführt. Spannende Unterhaltung ist ohnehin gewährt, daran ändert auch die bisweilen seltsame Übersetzung nichts. Ein sprachliches Feuerwerk ist der Roman nicht.
Benedict Jacka: Der Wächter von London Alex Verus 4 Aus dem Englischen von Michelle Gyo Blanvalet 2020 Klappenbroschur 416 Seiten ISBN: 978-3-7341-6233-6
Welches Bild auch immer der Begriff „Aspik“ in den Kopf zaubern mag, ein darin eingelegter – kann man sagen: eingelegt? – Dandy (ausgerechnet) wirkt mindestens schräg, in jedem Fall schillernd und ein wenig unappetitlich. Man assoziiert am ehesten jenen sprichwörtlich im Beton eines Bauwerks entsorgten Ermordeten, der aber dadurch aus dem Blickfeld verschwindet. Was in Aspik verwahrt wird, bleibt verzerrt sichtbar.
Mit dem Titel des Spionage-Klassikers von Derek Marlowe sind die Seltsamkeiten dieses Romans nicht beendet. Die Hauptfigur von Ein Dandy in Aspik tritt dem Leser reichlich dubios entgegen. Zurückgezogen, geradezu isoliert führt Alexander Eberlin sein Leben, ein schweigsamer Hausangestellter ist die einzige Person, die regelmäßig in seinem Haushalt auftritt.
Eberlin ist 36 Jahre alt und findet das Alter missvergnüglich. Zu alt für Übermut und Tatkraft der Jugend, zu jung für die Respektabilität des gesetzten Alters – eine schnoddrig-kauzige Haltung, die zum Dandy recht gut passt, wie seine gute Kleidung. Aber dieses stimmige Bild bekommt früh in der Handlung Risse, denn der billige Wein, der laut Eberlin wie Abwasser schmecke, gehört in eine andere, unkultivierte Welt.
In einer Ecke saßen drei arbeitslose Schauspieler und sprachen von sich selber.
Derek Marlowe: Ein Dandy in Aspik
Während der gesamten Romanhandlung wird der Leser immer wieder mit derartigen Brüchen konfrontiert. Dabei handelt es sich nicht etwa um „Fehler“ des Autors, sondern ein gezielt eingesetztes Stilmittel. Der Leser soll stutzen, verwirrt blinzeln und aufmerksam weiterlesen, ob und wie sich derlei Seltsames irgendwann aufklärt.
Das Leben des Alexander Eberlin ist jedenfalls nicht das, was es zu sein vorgibt. Da wäre der Masarati Mistrale, ein schnittiger Sportwagen im Stile eines James Bond-Autos, mit dem man wunderbar durch das kurvenreiche Südfrankreich brausen kann. Er steht in einer Werkstatt bei Lyon – was Eberlin zur Nutzung von Taxis und Öffentlichen Verkehrsmitteln zwingt.
Martin Compart verweist in seinem vorzüglichen Nachwort zurecht auf die geradezu groteske Vorstellung, James Bond, die Ikone des Kalten-Krieg-Spions, würde mit Bus oder Taxi fahren müssen. Dieser tiefgreifende Bruch mit dem monolithischen Bild des souverän agierenden Agenten-Helden ist Ausdruck eines viel weiter reichenden Risses: Eberlin ist Doppelagent.
Sein eigentlicher Name ist Krasnevin, seine Tätigkeit für die Briten nur Tarnung, eine ziemlich gute, um seinem Job nachzugehen: Töten. Eberlin / Kransnevins Aufgabe besteht darin, gefährliche Agenten auf Seiten der Briten auszuschalten. Er agiert in dieser Hinsicht durchaus erfolgreich.
Er hatte sie unterschätzt. Alles, was jahrelang sorgfältig geplant worden war, begann zusammenzustürzen.
Derek Marlowe: Ein Dandy in Aspik
Damit bekommt das zunächst obskur wirkende Verhalten Eberlins zumindest einen Sinn. Den Agenten ohne Auto plagt Heimweh nach Russland, er möchte zurück, was seine Vorgesetzten ablehnen. Das Motiv prägt die Verhaltensweise der Hauptfigur während des Romans und erklärt vielleicht auch, warum es diesem bisweilen an Professionalität mangelt.
Mehrfach wird er von anderen Agenten, insbesondere seiner Nemesis namens Gatiss, für sein unvorsichtiges, laienhaft dilettantisches Verhalten gerügt. Wieder liegt der Vergleich zu James Bond nahe – man stelle sich das einmal vor … Recht früh zeig sich, wie sehr Eberlin seinen Kontrahenten Gatiss fürchtet, er fürchtet eine Enttarnung.
Ein Dandy in Aspik spielt in den 1960er Jahren, mitten im Kalten Krieg, kurz nach dem Mauerbau – also in einer untergegangenen Welt. Die entlang klarer Linien verlaufende Konfrontation von West und Ost, Demokratie und Autokratie ging mit einer Dämonisierung des Gegners einher, der Typus des kommunistischen Ostagenten weicht von Eberlin / Krasnevin beträchtlich ab.
Derek Marlowe spielt in seinem Roman ein wenig mit diesem holzschnittartigen Gut-Böse-Schema, Heimweh will nämlich nicht recht zum Bild des ideologisch motivierten Agenten aus der Sowjetunion passen. Sicher ist es kein Zufall, dass ausgerechnet Gatiss den hochprofessionellen, kalten, emotionslos-unmenschlich handelnden Agenten verkörpert, der für den Westen arbeitet.
Jetzt hatte er glücklich drei Namen. Eberlin, die Dreifaltigkeit.
Derek Marlowe: Ein Dandy in Aspik
Eberlin wird auf eine Mission nach Berlin entsandt, der symbolgeladenen Frontstadt des Kalten Krieges. Inter dem Decknamen George Dancer soll er nach Krasnevin suchen. Er jagt also sich selber, eine wunderbare Quelle für haarsträubende Situationen, die Marlowe weidlich ausnutzt. Besonders groteske Umstände ergeben sich anlässlich eines Versuchs, die Grenze nach Ostberlin zu überschreiten.
Eberlin / Krasnevin / Dancer versucht, nach Osten zu entkommen, um sich der persönlichen Gefährdung zu entziehen und seinem Heimweh gegen den Willen seiner Vorgesetzten den Stachel zu nehmen. Wer einmal selbst einen Grenzübertritt in die DDR unternommen hat, wird die Umstände von Eberlins Versuch als schauerliche Reminiszenz empfinden, jene uniformiert-abweisende Unhöflichkeit, kaum verborgen vom Schleier bürokratischer Worthülsen und Ausflüchte.
Die Zwangslage, in der sich Eberlin befindet, spitzt sich stets zu, die Handlung ist zunehmend von Rasanz und abrupten Wendungen geprägt. Fast unnötig zu erwähnen, wie spannend das ist, obwohl Marlowe es versteht, auch das mit einem ironischen, sarkastischen Unterton zu erzählen.
Viele Dialoge von Ein Dandy in Aspik sind von befremdlicher Krautigkeit. Wo professionell-kühle Gesprächsführung zu erwarten wäre, sind die Wortbeiträge oft ein sprunghaftes, von Assoziationen getriebenes Mäandern. Vielleicht ist das auch ein Echo eines spezifischen Lebensgefühls, das möglicherweise viele Zeitgenossen befallen hatte, sei es im mauerdurchschnittenen Berlin, sei es auf den britischen Inseln: der Eindruck, in einer unwirklichen Welt zu leben.
Wie bei den anderen Bänden der Klassiker-Reihe aus dem Elsinor-Verlag ist auch bei Ein Dandy in Aspik das Nachwort von Martin Compart absolut lesenswert, denn es erhellt den Entstehungsprozess des Buches und gibt dem Leser einen Einblick in das Leben des Autors. Hinzu kommt noch ein sehr interessanter Beitrag Rolf Giesen über die kuriosen Umstände der Verfilmung des Buches.
Derek Marlowe: Ein Dandy in Aspik Aus dem Englischen von Erika Nosbüsch Ein Klassiker des Spionageromans Hrsg. von Martin Compart Elsinor Verlag 2024 Klappenbroschur 256 Seiten ISBN: 978-3-942788-74-8
Unsterblichkeit. Im dritten Teil der Abenteuer um den Magier Alex Verus touchiert die Handlung dieses Phänomen. Mehr wird nicht verraten, über dem Was, Wie und Warum lasse ich den Schleier ungelüftet, aber diesen Hinweis möchte ich voranstellen: Zu allen Zeiten dürften die Menschen vom Gedanken an die Unsterblichkeit fasziniert gewesen sein. Was wären wir bereit zu tun, wenn das Überwinden der Sterblichkeit in greifbare Nähe rücken würde?
Kurioserweise hat J.R.R. Tolkien die Sterblichkeit als Geschenk Illuvatersan die Menschen bezeichnet – was für ein atemberaubender Gedanke! In Der Magier von London geht es in Bezug auf das Motiv eher klassisch zu, der Roman ist wie die beiden ersten Teile der Buchreihe sehr dynamisch, angereichert mit mehr oder weniger magisch aufgeladener Action und einem wirklich sehr gelungenen Ende.
Die Hauptfigur, Alex Verus, ist selbstverständlich weiter ganz der alte, hat sich aber ein wenig weiterentwickelt. Wesentlich dafür ist seine Mitstreiterin Luna, seit diesem Band Lehrling. Sie kämpft mit ihrer neuen Rolle genauso wie mit der Beherrschung ihres Fluchs anderen Wirrungen. Beides sorgt für hübsche Wendungen in der Handlung.
Zugleich hat Jacka glücklicherweise darauf verzichtet, nach jedem Band den literarischen Reset-Knopf zu drücken – die Ereignisse aus den ersten Teilen wirken nach und bestimmen das Verhältnis von Verus zu den Magiern und Institutionen seiner Welt. Die wird dankenswerterweise auch noch ein Stück weiter, denn neue Bekanntschaften und Begegnungen sorgen dafür, dass sich die Interaktionen und Beziehungen nicht nur in ausgetretenen Pfaden bewegen.
Ganz besonders gelungen finde ich diesen Roman, dass er entlang der Auflösung eines recht komplexen, zunächst undurchschaubaren Rätsels erzählt wird, das dank verschiedener Parteien mit gleichlaufenden und gegensätzlichen Zielen ebenso verschlossen wie verwirrend ist. Stück für Stück kommen Verus und seine Mitstreiter bei der Auflösung voran und geraten in haarsträubende Gefahren.
Ein ganz wunderbarer Schmöker, der viel Vorfreude auf den nächsten Band weckt.
Nicht allzu oft haben Revolutionäre gekrönte Häupter rollen lassen. Karl I. (Charles I.) Stuart gehört zu jenen Ausnahmen. Zum Ende des englischen Bürgerkrieges wurde er getötet – man kann im Internet Bilder jenes Dokumentes betrachten, auf dem 59 Mitglieder des eigens eingerichteten High Courts das Todesurteil unterzeichnet haben. Der vierte trägt den Namen Edward Whalley, der vierzehnte heißt William Goffe: zwei der drei Hauptfiguren des Historischen Romans Königsmörder von Robert Harris.
Zu ihnen gesellt sich ein dritter Protagonist namens Richard Nayler, eine fiktive Figur, Gegenspieler und Nemesis von Whalley und Goffe, nachdem Oliver Cromwell gestorben und die Monarchie restauriert worden ist. Eine erbarmungslose Jagd auf die Königsmörder setzt ein, perfide wird ihnen Gnade versprochen, während ihnen ein grausamer Tod blüht. Die Zeit um 1660 ist von brutaler Erbarmungslosigkeit, was Hinrichtungen anbelangt.
Nayler gehört zu den eifrigen Jägern, er hat mit Whalley und Goffe ein besonderes Hühnchen zu rupfen, die Jagd auf sie trägt den Charakter eines privaten, fanatischen Rachefeldzuges. Die Handlung setzt ein, als die beiden Oberste in den Kolonien jenseits des Atlantiks eintreffen, während die meisten Verfolgten vor der Nachstellung durch die Getreuen der englischen Krone aufs europäische Festland geflohen sind, etwa in die Niederlande.
Harris hat eine ebenso spannende wie ausschweifende Geschichte verfasst, die zweierlei vermeidet. Einmal jede Form romantisierender Abenteuererzählung um die Flucht der beiden Oberste, ihr Elend wird fühlbar; zum zweiten die Verlockung, die Handlung zu einem auf purer Handlungsspannung fokussierten Thriller zu machen. Dazu hätte der Autor die historische Überlieferung ordentlich biegen müssen, außerdem ist der Roman – für meinen Geschmack – packend.
Aber nicht nur das. Die flüchtigen Whalley und Goffe stehen in der Neuen Welt vor der Herausforderung, zu überleben. Sie können sich auf ein Netzwerk aus Puritanern stützen, die ihnen helfen; allerdings wirkt die Flucht bisweilen seltsam arglos, so geben sich die Fliehenden keinerlei Mühe, ihre wahre Identität zu verschleiern, sondern treten unter ihren richtigen Namen auch noch in der Öffentlichkeit auf.
Für Jäger Nayler ein gefundenes Fressen, das er nicht verschmäht, als er selbst nach einer recht ausgedehnten Irrsuche in England schließlich selbst nach Amerika übersetzt; zu den großen Vorzügen des Romans gehört, dass die Stolpersteine von Flucht und Jagd von Harris mit der gleichen Detailliebe geschildert werden. Doch kommen sich in einer unerhörten Szene Jäger und Gejagte sehr nahe, eine atemberaubende Szene, in der man selbst die Luft anhält.
Wirklich großartig ist der Roman durch die Atmosphäre, die einem alten, üppigen, von Figuren, Landschaften, Dorf- und Stadtszenen wimmelnden Gemälde ähnelt. Man wähnt sich in London, man wähnt sich in den der Unendlichkeit des amerikanischen Kontinents, auf hoher See und mitten drin, wenn die großen Heimsuchungen der Zeit über die Menschen hereinbrechen. Chapeau!
Robert Harris: Königsmörder Aus dem Englischen von Wolfgang Müller Heyne-Verlag 2022 Hardcover mit Schutzumschlag, 544 Seiten ISBN: 978-3-453-27371-9
Auch das zweite Abenteuer in der Buchreihe um Alex Verus ist voller turbulenter Ereignisse und Wendungen. Der Urban Fantasy-Roman um den magiefähigen Außenseiter in der Welt voller ambitionierter Zauberer unterhält den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Wer ein wenig aus der biestigen Realität abtauchen will und das Genre mag, ist hier an der richtigen Adresse.
Benedict Jacka hat in Das Ritual von London seine Figuren sehr geschickt gruppiert, die Antagonismen befeuern die Handlung und treiben sie voran. Zwar ist die Welt der Magiefähigen grundsätzlich von einem Dualismus zwischen Weiß- und Schwarzmagiern geprägt, doch ist das eine Verschlichtung aus Bequemlichkeit. Im Verlauf der Handlung bilden sich grenzübergreifende Zweckbündnisse, es gibt Verrat, Treue, Spiele und Gegenspiele.
Auch Weißmagier verfolgen ihre Interessen mit bemerkenswerter Härte und Erbarmungslosigkeit, der Autor spielt mit dem Freund-Feind-Motiv, indem er es von einem Nebel der Unsicherheit umgibt. Wem kann Alex Verus trauen? Der betörend schönen Meredith, die auch noch durch ihre magische Begabung andere umgarnen kann (Spoiler: »Idiot!«)? Wie steht es mit Belthas einem mächtigen Weißmagier, der Verus beauftragt, aber seine eigene Agenda verfolgt – ist auf die Lauterbarkeit seiner Motive Verlass?
Lange bleibt es unklar, wie diese Figuren zu dem Protagonisten wirklich stehen; doch das gilt auch für altbekannte Mitstreiter und Gegenspieler. Luna etwa, die von einem Fluch belegt ist, der jeden in ihrer Nähe in Lebensgefahr bringt (ein Leitmotiv der Reihe). Das macht sie angreifbar, gemeinsam mit der Ungeduld, diese Last endlich abzuschütteln, öffnet der Drang Tür und Tor für Entscheidungen, die haarsträubende Folgen zeitigen.
Denn es gibt noch mächtige und entsprechend gefährliche Artefakte und – verbotene – Rituale, die selbstverständlich auf viele einen unwiderstehlichen Reiz ausüben. In jeder erdachten wie wirklichen Welt sind Abkürzungen auf dem Weg zum Ziel gern gesehen, auch wenn der Mensch dafür ein erhebliches Risiko auf sich nehmen muss.
Alles verstrickt sich zu einem immer seltsameren und schwer zu durchschauenden Knäuel, Attentate, Verfolgungen, Flucht und die hektische Suche nach Antworten lassen so viel Zeit verstreichen, dass sich die Gefahr immer weiter verdichtet und die Erzählung in einem fulminanten Showdown mündet. Das Ritual von London ist vielversprechend für die folgenden Teile.